Varel - Genealogie

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Verwandtschaften in der Friesischen Wehde
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Ortsbezeichnungen
Varel
Ein Hinweis: Ich benutze in meiner Datenbank zu der Ortsangabe und einem eventuellen Ortsteil die Bezeichnungen nach der politischen Verwaltung wie Amt / Marie / Gemeinde / Kreis / Landkreis / Vogtei. Danach das Bundesland, Grafschaft, Herzogtum, Arrondissement, Bezirk usw. Dazu verwende ich eine Dreikommaregelung, die bei Angabe eines Ortsteils um ein viertes Komma erweitert wird.
Der Ortsname wird so zusammengesetzt, wie er zur Zeit des Ereignisses gewesen ist! Er wird nicht so angegeben, wie er heute wäre und es wird nicht ein Kirchenspiel, ein Verwaltungsbezirk, Regierungsbezirk oder ähnliches genutzt!
Die Erklärung hierzu findet sich auf der Seite "Ortsnamen".
             
Zetel           Neuenburg        Bockhorn   
Bezeichnungen der Ortsnamen im Laufe der Jahrhunderte
Varel gehört zur sogenannten Friesischen Wehde wie Zetel, Bockhorn und Neuenburg. Die Verwandtschaften haben immer wieder Verknüpfungen zu diesem Ort. Varel hat ebenso wie alle anderen Orte Im Laufe der Geschichte viele Ortsangaben bekommen. Daher wird gemäß den Angaben im Geschichtlichem Ortsverzeichnis GOV für die Orte immer wieder verschiedene Ortsangaben genutzt.
Die Beschreibung unten dient nur für Varel zur Orientierung.
Nach der folgenden Beschreibung liste ich ganz unten den Hauptort auf, wie er in historischer Reihenfolge für meine Datenbank zusammengesetzt wird.

Ortsteile von Varel
Bei den Ortsteilen von Varel muss man zwischen einem Ort und einem Wohnplatz unterscheiden. Einen Wohnplatz (Kursiv dargestellt) wie "Almsee" oder "Brunne" wird von mir aufgelistet, wenn explizit zu diesem Wohnplatz Personen zugeordnet wurden. Diese Ortsteile werden von mir vor dem ersten Komma mit dem eigentlichen Hauptort, getrennt durch ein Bindestrich eingearbeitet (Dangst - Varel, Amt Varel, ...). Nach dem 1. Mai 1858 wird Varel zur Kreisfreien Stadt und hatte dann kein zuständiges Amt. Die laut GOV aufgeführten "Orte" werden von der Gemeinde Varel durch das erste Komma getrennt ( Dangast, Gemeinde Varel, ...). Nach der Gebietsreform werden nur noch größere Ortsteile direkt mit der Gemeinde durch ein Bindestrich getrennt (Varel-Dangast, Landkreis Friesland, ...)
Folgende Untergeordneten Objekte sind in meiner Datenbank enthalten:
Altjührden,  Borgstede, Bramloge, Brunne, Büppel, Collstede, Conneforde, Dangast, Dangastermoor, Grünenkamp, Herrenhausen, Hohelucht, Hohenberge, Jeringhave, Jethausen, Jethausermoor, Langendamm, Moorhausen, Neudorf, Neuenwege, Obenstrohe, Oldorf (dieser Wohnplatz-Name existiert auch in Jever als Ortsname), Rahling, Rallenbüschen, Rosenberg, Rotenhahn, Seghorn, Spohle, Streek, Streekmoor, Tange, Vareler Siel, Wehgast und Winkelsheide.

Jade, Jaderberg und Schweiburg gehören heute als Gemeinde Jade unter anderem mit deren Wohnorten wie z.B. Jaderaltendeich, Jaderkreuzmoor usw. zur Wesermarsch. Diese Orte  waren aber ab ca. 1108 bis 1811 der Vogtei Jade und zwischen 1814 -1868 dem Amt Rastede und nur von 1868 bis 14.05.1933 dem Amt Varel zugeordnet. Zu diesen Orten habe ich daher eine eigene Webseite erstellt um auch für diese eine genaue historische Zuordnung zu erhalten.

Folgende Wohnplätze sind nicht enthalten:
Ahrensberg, Almsee, Birkenfeld, Buttersheide, Dangasterweide, Friedrichsfeld, Hayenort, Herrenhausen (gehörte von 1868- 14.05.1933 zu Wiefelstede), Hullenhausen, Jägersburg, Klus, Kohlhof, Logemoor, Mühlenteich, Plaggenkrug, Schwarzenberg, Spohlerfeld, Wilkenhausen, Wullenberg

Eine kleine geschichtliche Abhandlung für Varel:

1124
Der Name "Varel" wurde 1124 "curias Varlas" (friesisch Hof Farle) in einer Päpstlichen Urkunde (Papst Kalixt II) als Vorwerk des Klosters Rastede erwähnt, 1315 Varle (niederdeutsch), 1414 Varel, 1498 Farle und im 15.-16. Jahrhundert Varle. Es wird vermutet, das Farle eine Zusammensetzung der friesischen Wörter fran (= Herrschaftlich, heilig) und le bzw lo (=Wald, auch Lichtung) sei. Dieses würde soviel wie "Heiliger Wald" bedeuten. Seit dem 17. Jahrhundert überwiegt Varel 6) .

1150
Um 1150 entstand eine erste steinerne Wehrkirche

1334
Clemensflut

1362
Zweite Marcellusflut. Varel war ein Viertel des Gaus Rüstringen. Durch die Flut wurde der nördliche Teil dieses Viertels, das dann Viertel Bant genannt wurde, durch das Schwarze Brack von Varel und der Friesische Wehde getrennt. Der Jadebusen und Varel liegen nun am Meer

Um 1400
Entstehung der Dörfer Borgstede, Obenstrohe, Seghorn und Jeringhave auf den beiden Vareler Geestrücken

1407
Varel und Dangast werden von den Bremern zerstört und niedergebrannt

1465
Graf Gerd von Oldenburg kauft Varel
1481
Tod des letzten Vareler Häuptlings Hayo, Varel gehört endgültig zu Oldenburg
1481 - 1577: Oldenburger Oberhoheit
um 1500
Die Vareler Burg (später Schloss) wird vom Grafen Johann gebaut
1511
Antoniflut: diese Sturmflut veränderte nochmals die Landschaft, wie auf der rechten Karte zu sehen.

1527
Der Oldenburger Graf wechselte zum Protestantismus und damit wurden alle Landeskinder evangelisch.

1531
Graf Anton von Oldenburg gibt das Kirchspiel Varel an seine Brüder Johann und Georg.

ca 1540 "Büppel"
Büppels Besiedlung begann vermutlich schon vor 1540. Auswertungen der Akten ... korrigieren die Annahme, das Johann Budde aus Obenstrohe der erste Siedler "auf' n Büppel" 13) war. Dieser war der Sohn des zweiten Siedler Dirich Budde (OFB ID I11134). Der erste Siedler war vermutlich Dirich tho Bodeker, ein Obenstroher Hausmann. Er hatte seine Bau ("die Bau" ist der Grundbesitz eines Hausmannes) "auf dem Bödeker". 1540 wird Büppel als Geburtsort des Köters Oltmann Oltmanns "uppn Büppel auf der Heide" erwähnt (OFB ID I1139). (Quelle "Ahrens, Hermann: Bauernschaften im Kirchspiel Varel, Ahrens, Hermann, (NLA Oldenburg)"
01.01.1124 - 31.12.1576
Gründung Varel 1124
Varel, Amt Varel, Grafschaft Oldenburg, Heiliges Römisches Reich
1577 - 1646
Amt Varel, Grafschaft Delmenhorst

1577
Bruderteilung im Grafenhaus Oldenburg: das Amt Varel 1577 ging an die Delmenhorster Nebenlinie (Grafschaft Delmenhorst).
Bis 1933 war das höchste Amt im Oldenburger Land das Amt Varel. Die Gemeinden blieben gleich, in diesem Zeitraum wird folgendes als Ortsangabe genutzt:
Varel, Amt Varel, Grafschaft Delmenhorst, Heiliges Römisches Reich

1577 kommt das Amt Varel durch Bruderteilung im Hause Oldenburg an die Nebenlinie Delmenhorst: Am 3. November 1577 erstritt der jüngere Bruder des Grafen Johann XVI. von Oldenburg, Anton II mittel seines Teilungsvertrages die Herrschaft über die Grafschaft Delmenhorst und weiterer Besitzungen. 1577 wurde somit Anton II der Begründer einer jüngeren Linie Oldenburg-Delmenhorst. Nach dem Tod seines Sohnes Christian V 1647 viel Delmenhorst dann endgültig an Oldenburg zum Graf Anton Günther zurück.

1613 Gründung Herrschaftliche Ziegelei Obenstrohe (Deutsche Eiche) 4)

Anmerkung zum Ort Conneforde (Quelle Nordwest-Zeitung. 19. Dezember 2009): Obwohl die Bürger weiterhin in Wiefelstede zur Kirche gingen, gehörte Conneforde ab 1577 zusammen mit Spohle zu Varel, ab 1857 zur Gemeinde Varel-Land. Im Zuge der kommunalen Gebietsreform in Niedersachsen 1972 wurde der südliche Teil von Conneforde zusammen mit Spohle, Herrenhausen und Hullenhausen der Gemeinde Wiefelstede zugeordnet. 1980 wurde dann im Zuge der Wiedererrichtung des 1977 in seiner alten Form aufgelösten Landkreises Friesland der nördliche Teil ebenfalls nach Wiefelstede eingemeindet.
Ortsbezeichnung für Conneforde also ab 1577:
Varel - Conneforde, Amt Varel, Grafschaft Delmenhorst, Heiliges Römisches Reich

Sept. 1623
Graf Anton Günther ergreift Besitz von der Herrlichkeit Kniphausen
1647 – 1773
Amt Varel, Grafschaft Oldenburg
Zeitweise gerät Varel unter dänischer Herrschaft, wird aber vom Amt Varel verwaltet.
Am 19.06.1667 stirbt Graf Anton Günther und damit die oldenburgische Stammlinie und somit erbte eine Nebenlinie des Hauses Oldenburg angehörende Dänenkönige die über ein Jahrhundert in personalunion die Stammlande des Grafen von Oldenburg. Die Herrschaftsteile Kniphausen und Varel und mehrere Domänen im Norden fielen allerdings an den illegitime Sohn Anton Günther, den Grafen von Aldenburg und seine Nachkommen, später (1754) an die Grafen von Bentinck.
Ortsbezeichnung
Varel, Amt Varel, Grafschaft Oldenburg, Heiliges Römisches Reich
1669
Gründung des Waisenhauses, das 1671 vollendet wird.

1680
Bau der dänischen Festung und Stadt Christiansburg bei Varel am Jadebusen (1696 geschleift)

1673 Varel kommt zum Hause Holstein-Gottorp
1676 Varel ist unter dänischer Oberhoheit
1693 Varel kommt wieder an die Grafen von Aldenburg

1712 Errichtung der ersten Apotheke in Varel
1717 Die "Große Weihnachtsflut"

1733
Heirat der der Tochter des Grafen Anton II, Gräfin Charlotte Sophie von Aldenburg mit Graf William Bentinck (Graf Wilhelm von Bentinck)

1754
Varel und Kniphausen an die Bentincks
Am 18. August 1754 stimmte Charlotte Sophie von Aldenburg einer vom französischen Gesandten in Berlin formulierten Erklärung zu, durch die sie ihre Ansprüche auf Varel und Kniphausen gegen die Garantie einer jährlichen Rente aufgab. 5)
ab 1774
Die Grafschaft wird zum Herzogtum Oldenburg 8):
Varel, Amt Varel, Herzogtum Oldenburg, Heiliges Römisches Reich
1798 Gründung der ersten Ziegelei auf Vareler Gebiet: Heinrich Renken/Wilhelm Kaper (Tange) 4)

1804 gründete Reichsgraf Wilhelm Gustav Friedrich von Bentinck im Fischer- und Bauerndorf Dangast eine See-Bade-Anstalt 7) 12)
Dangast selbst wurde im 11. Jahrhundert erstmals erwähnt.
07.08.1806 bis 31.01.1808
Napoleon gliedert Varel an Holland an.
Das Heilige Römische Reich endete am 06.08.1806 und der Beitritt zum Rheinbund war noch nicht erfolgt. Das Herzogtum war somit "Staatenlos".
Varel, Amt Varel, Herzogtum Oldenburg,

01.02.1808 bis 27.02.1811
1808 trat das Herzogtum dem Rheinbund bei
Varel, Amt Varel, Herzogtum Oldenburg, Rheinbund

1811 bis zum 30.09.1814
Besetzung durch Napoleon 12)
Anfang 1811 wird die Stadt Oldenburg besetzt (bis zum 30.09.1814).
Angliederung der deutschen Nordseeküstenländer an das Kaiserreich Frankreich: Varel wird zu einem Kanton im Arondissement Oldenburg, Departement des Bouches du Weser; Reichsgraf Wilhelm Gustav Friedrich von Bentinck wird "Maire de Varel" (Bürgermeister).
Nur in diesem Zeitraum wird folgendes als Ortsangabe genutzt:
Varel, Canton Varel, Arondissement Oldenburg, Republik Frankreich

1812 Gründung der Ziegelei Neumeyer/Brumund, Büppel 4)
nach 1814
Amt Varel: Großherzogtum Oldenburg

Als Ergebnis des Wiener Kongresses (18. Sept. 1814 bis 09. Juni 1815), in dem nach der Niederlage Napoleon Bonapartes Europa neu geordnet wurde, wurde Oldenburg zum Großherzogtum erhoben 9). Es enthielt die zum Amt Varel umgebildete ehemalige Herrschaft Varel des Grafen Bentinck zugesprochen.
Ab dem 01.10.1814 wird folgendes als Ortsangabe genutzt:
Varel, Amt Varel, Großherzogtum Oldenburg, Deutscher Bund

1818 Gründung der Zeitung "Der Gemeinnützige".
1827 Erste Straßenbeleuchtung mit Petroleum in Varel
1832 bis 1834 die Straßen Varels werden gepflastert.
Ziegeleien 4)
1821 Gründung Ziegelei Suhren in Tange
1829 Erste bekannte Ziegelei in Obenstrohe: Heinen/Ahlers
1839 Ziegelei Kronsweyde gegründet bei Borgstede, später Schwarting II
1840 Ziegelei Lemme in Bramloge, die noch bis mindestens 1895 Klinker herstellt
Gründung weiterer Ziegeleien: 1840 Meetjen/Wilken in Rahling, 1840 Georg Unverzagt, Altjührden, 1841 Pieper, Janshen Obenstrohe, 1842 Streckmann später Wilhelm August Kuhlmann, Obenstrohe
1853 Gründung der Ziegelei Gramberg in Varel, Tweehörnweg (heute Meyerholzstift)
1853 Gründung der Ziegelei auf dem Woppenkamp (Meiners, später Thien/Harbers)
1853 Ziegelei Carsten Lübkemann, Obenstrohe
1853 Ziegelei in Kreyenbrok (de Cousser, später Oeltjen)
1854 Ziegelei Brunken/Warnken, Jeringhave
1856 Ziegelei Eyting, Vareler Hafen, Dierks in Tange, Oeltjen/Klinkenberg, Jeringhave
1857 Ziegelei Adolph/Louis de Cousser, Jeringhave,
1857 Ziegelei Hörmann Seghorn

1852 Bau des Vareler Hafens
ab 1858
nach Gemeinden im Staatenbund Deutscher Bund 23)
1. Mai 1858: Erhebung der Stadt Varel zur Stadt. I. Klasse (Kreisfreie Stadt) und damit Herauslösung aus dem Amtsbezirk Varel. Varel ist unmittelbar der Regierung in Oldenburg unterstellt.
1. Nov. 1858; Bildung des Amtsbezirks Varel (Sitz in Varel). Als Verwaltungsbezirk traten die Gemeinden Zetel und Bockhorn aus dem aufgelöstem Amt Bockhorn und Varel unter Ausschluss der Stadt Varel zum Amt Varel hinzu.


Varel, Amt Varel, Großherzogtum Oldenburg, Deutscher Bund
Zetel, Amt Varel, Großherzogtum Oldenburg, Deutscher Bund
Zetel - Neuenburg, Amt Varel, Großherzogtum Oldenburg, Deutscher Bund
Bockhorn, Amt Varel, Großherzogtum Oldenburg Deutscher Bund
1867
Oldenburg trat 1867 dem Staatenbund Norddeutschen Bund bei. 24)
1868: Auflösung des Amtes Rastede: Gemeinden Jade und Schweiburg kommen zum Amt Varel.
Varel, Amt Varel, Großherzogtum Oldenburg, Norddeutscher Bund

Ziegeleien 4)
Um 1867 Gründung Ziegelei Ehlers und Co, später Didden-Ilksen, Moorhausener Weg
1868 baut Gerhard Brumund in Büppel den ersten Ringofen,
1868 Gründung Ziegelei Brunken, später A. de Cousser, Altjührden
1870 Abbruch des Schlosses und Errichtung des Schloßplatzes
1871 Gründung Ziegelei Neumeyer, Haase, Obenstrohe

1871
Das Großherzogtum Oldenburg wird ein Bundesstaat im Deutsches Reich 25)
Varel, Amt Varel, Großherzogtum Oldenburg, Deutsches Reich

1871 hatte die Stadt Varel offiziell 4858 Einwohner.

1876 Gründung Ziegelei Oltmanns, Buttersheide
1887 Bau des Postamtes
1888 Neubau des katholischen Krankenhauses
1913 Bau des Wasserwerks mit dem Wasserturm
ab 1918 (bis 1933)
Freistaat Oldenburg 10). Am 11. November 1918 dankte der Großherzog ab und entstand der Freistaat Oldenburg.
Varel, Amt Varel, Freistaat Oldenburg, Deutsches Reich
15.05.1933 Friesland
Oldenburgische Verwaltungsreform: die Ämter und Amtsverbände Varel (ohne Jade und Schweiburg) und Jever werden zum neuen Amtsverband Friesland (ab 1939 Landkreis) mit dem Amtssitz in Jever zusammengeschlossen. Eingliederung der Gemeinde Jade und Schweiburg in das Amt und den Amtsverband Wesermarsch.

Friesische Wehde
Die Politischen Gemeinden Zetel, Bockhorn und Neuenburg wurden zur Großgemeinde „Friesische Wehde“ mit Sitz in Bockhorn zusammengefasst.
Die Stadtgemeinden I. Klasse Jever und Varel werden Stadtgemeinden II. Klasse. Stadt Varel verliert den Amtssitz und wird zu einer Stadt II. Ordnung herabgestuft. Zusammenschluss der Stadtgemeinden II. Klasse Jever und Varel und der Gemeinden Friesische Wehde, Oestringen, Kniphausen, Minsen, Varel-Land *, Wangerland und Wangerooge zum Amt und Amtsverband Friesland
Sitz der Verwaltung ist die Stadtgemeinde II. Klasse Jever.
bis 29.01.1934
Varel, Amt Friesland, Freistaat Oldenburg, Deutsches Reich
ab 30.01.1934
Land Oldenburg (bis Oktober 1946)
Varel, Amt Friesland, Land Oldenburg, Deutsches Reich

01.01.1939 - 07.05.1945
Varel, Landkreis Friesland, Land Oldenburg, Deutsches Reich
08.05.1945 - 31.10.1946
Varel, Landkreis Friesland, Land Oldenburg, Britische Besatzungszone
ab 01.11.1946 Niedersachsen
(bis 1971)
Gründung des Landes Niedersachsen. Die ehemals oldenburgischen Gemeinden Stadt Varel und Varel-Land werden niedersächsische Gemeinden im Verwaltungsbezirk Oldenburg. Bis zur Gründung der Bundesrepublik gilt:
Varel, Landkreis Friesland, Niedersachsen, Britische Besatzungszone

Gründung der Bundesrepublik Deutschland
24.05.1949 - 31.07.1977
Varel, Landkreis Friesland, Niedersachsen, Bundesrepublik Deutschland
1948 - 1971 "Varel-Land"
Oftmals wird bei einigen Ortsangaben die Bezeichnung "Varel-Land" 11) verwendet.
Varel-Land war bis zum 30. Juni 1972 eine selbstständige Gemeinde.
Zur Gemeinde gehörten die Dörfer Altjührden, Borgstede, Büppel, Dangast, Dangastermoor, Grünenkamp, Hohelucht, Hohenberge, Jeringhave, Jethausen, Langendamm, Moorhausen, Neudorf, Neuenwege, Obenstrohe, Rallenbüschen, Rosenberg, Seghorn, Streek und Winkelsheide, welche heute Stadtteile von Varel sind. Weitere Ortschaften sind Almsee, Bramloge, Brunne, Jethausermoor, Logemoor, Plaggenkrug, Rahling, Rotenhahn, Schwarzenberg, Tange, Vareler Schleuse und Wilkenhausen. Die Dörfer Conneforde, Herrenhausen, Hullenhausen und Spohle wurden der Gemeinde Wiefelstede zugeordnet.

Entsprechend meiner "Komma-Regelung" und den Angaben in der Genealogischen Ortsverwaltung GOV verwende ich in meiner Datenbank Varel als Gemeinde und mit einem Bindestrich getrennt die jeweiligen Dörfer, ohne die Bezeichnung "Varel-Land".
zwischen 1977 und 1980 Gebietsreform
Kurzfristig gehörten die Gemeinden der Friesischen Wehde zu Ammerland.
Zwischen 1977 und 1980 gehörte Varel zusammen mit Zetel und Bockhorn zum Landkreis Ammerland. Hintergrund war seinerzeit die Zusammenlegung der übrigen Teile des Landkreises Friesland mit dem Landkreis Wittmund, die jedoch politisch umstritten war und nach einer Klage vom Niedersächsischen Staatsgerichtshof in Bückeburg wieder rückgängig gemacht wurde. 14)
Varel, Landkreis Ammerland, Niedersachsen, Bundesrepublik Deutschland
danach wieder
Varel, Landkreis Friesland, Niedersachsen, Bundesrepublik Deutschland

Die Ortsbezeichnungen in meiner Datenbank
In vielen Datenbanken werden "Standards" verwendet, die nichts mit der Historie eines Ortes zu tun haben. Ich finde oft "Varel i.O.". Was soll das sein, Varel ist in Ordnung? Ich weiß, es soll "in Oldenburg" heißen, andere wissen das eventuell nicht. Warum werden dann Abkürzungen verwendet, wie zum Beispiel auch "Varel / Var., Varel, FRI, NI, D". Da kommt bei mir ein Grausen auf. Viele nichtsbedeutende Varel. FRI soll ja Friesland heißen. Der Begriff Friesland in Verwendung als Ortsbezeichnung entstand erst 1933 im Rahmen der Oldenburgischen Verwaltungsreform (Wikipedia). NI soll dann wohl das Land Niedersachsen bedeuten, welches Rückwirkend am 01. November 1946 gegründet wurde (Wikipedia -> Gründung). D = Deutschland, kann man zur Vereinfachung verwenden, historisch waren Gebiete aber mal Dänisch (weit vor den ältesten gefundenen Namen in meiner Datenbank), mal waren sie besetzt durch Frankreich und so weiter. Amerikaner benutzten auch gerne "Germany". Was diese wohl sagen würden, wenn man bei Ihren Verwandten die Ortsbezeichnung "Vereinigte Staaten von Amerika" verwenden würde?
Manche Datenbank schlägt als Standard-Ort "Varel, Varel, Oldenburg, Oldenburg, Oldenburg, Deutschland" vor. Was soll das um Himmels Willen sein? Eine Bezeichnung wie "Varel, Varel, Oldenburg, Deutschland" kann ich noch nachvollziehen, das Amt Varel ist aber nicht immer korrekt.

Daher liste ich hiermit noch einmal die historischen Ortsnamen nach politischer Verwaltung nach der GOV Seite http://gov.genealogy.net/item/show/VARRELJO43BJ auf, die sich aus den Begründungen wie oben beschrieben ergeben:

01.01.1124 - 31.12.1576
Varel, Amt Varel, Grafschaft Oldenburg, Heiliges Römisches Reich

01.01.1577 - 31.12.1646
Varel, Amt Varel, Grafschaft Delmenhorst, Heiliges Römisches Reich

01.01.1647 - 31.12.1773
Varel, Amt Varel, Grafschaft Oldenburg, Heiliges Römisches Reich

01.01.1774 - 06.08.1806
Varel, Amt Varel, Herzogtum Oldenburg, Heiliges Römisches Reich

07.08.1806 - 31.12.1807
Varel, Amt Varel, Herzogtum Oldenburg,

01.01.1808 - 27.02.1811
Varel, Amt Varel, Herzogtum Oldenburg, Rheinbund

28.02.1811 . 30.09.1814
Varel, Canton Varel, Arrondissement Oldenburg, Republik Frankreich

01.10.1814 - 31.12.1866
Varel, Amt Varel, Großherzogtum Oldenburg, Deutscher Bund

01.01.1867 - 31.12.1870
Varel, Amt Varel, Großherzogtum Oldenburg, Norddeutscher Bund

01.01.1871 - 10.11.1918
Varel, Amt Varel, Großherzogtum Oldenburg, Deutsches Reich

11.11.1918 - 14.05.1933
Varel, Amt Varel, Freistaat Oldenburg, Deutsches Reich

15.05.1933 - 29.01.1934
Varel, Amt Friesland, Freistaat Oldenburg, Deutsches Reich

30.01.1934 - 31.12.1938
Varel, Amt Friesland, Land Oldenburg, Deutsches Reich

01.01.1939 - 07.05.1945
Varel, Landkreis Friesland, Land Oldenburg, Deutsches Reich

08.05.1945 - 31.10.1946
Varel, Landkreis Friesland, Land Oldenburg, Britische Besatzungszone

01.11.1946 - 23.05.1949
Varel, Landkreis Friesland, Niedersachsen, Britische Besatzungszone

24.05.1949 - 31.07.1977
Varel, Landkreis Friesland, Niedersachsen, Bundesrepublik Deutschland

01.08.1977 - 31.12.1979
Varel, Landkreis Ammerland, Niedersachsen, Bundesrepublik Deutschland

01.01.1980 - 31.12.2099
Varel, Landkreis Friesland, Niedersachsen, Bundesrepublik Deutschland
Links
Zeittafel der Internetseite Stadt Varel  https://www.varel.de/portal/seiten/zeittafel
Einzelnachweise
1) Hermann Haiduck: Die Architektur der mittelalterlichen Kirchen im ostfriesischen Küstenraum . 2. Auflage. Ostfriesische Landschaftliche Verlags- und Vertriebs-GmbH, Aurich 2009, ISBN 978-3-940601-05-6, S. 221 f.
2) Werner Brune (Hrsg.): Wilhelmshavener Heimatlexikon, Band 1–3. Brune, Wilhelmshaven 1986–1987, Band 1, Seite 253
3) Karte Typus Frisiae orientalis Copyright Namensnennung-Nicht kommerziell 4.0 International (CC BY-NC 4.0). Rechteinhaber: Institut für Historische Landesforschung der Universität Göttingen
4) NWZ Beitrag "Dampf und Öfen brachten Firmen voran" von Hans Begerow
6) Deutsches Städtebuch, Handbuch städtischer Geschichte, Bd. III. Nordwest-Deutschland, II. Westfalen (1954) W. Kohlhammer Verlag Stuttgart

weitere Links zu GOV, dem Genealogischen Ortsverzeichnis (Nummern siehe auch Einzelnachweise Zetel)
20) Amt / Landkreis Friesland http://gov.genealogy.net/item/show/adm_133455
21) Kaiserreich Heiliges Römisches Reich http://gov.genealogy.net/item/show/object_217966
24) Staatenbund Norddeutscher Bund http://gov.genealogy.net/item/show/object_264172
25) Bundesstaat Deutsches Reich  http://gov.genealogy.net/item/show/object_190315
26) Besatzungszone des Allierten Kontrollrat "Britische Besatzungszone" http://gov.genealogy.net/item/show/object_387877
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