Bockhorn - Genealogie

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Ortsbezeichnungen
Bockhorn
Ein Hinweis: Ich benutze in meiner Datenbank zu der Ortsangabe und einem eventuellen Ortsteil die Bezeichnungen nach der politischen Verwaltung wie Amt / Marie / Gemeinde / Kreis / Landkreis / Vogtei. Danach das Bundesland, Grafschaft, Herzogtum, Arrondissement, Bezirk usw. Dazu verwende ich ein Dreikommaregelung, die bei Angabe eines Ortsteils um ein viertes Komma erweitert wird.
Der Ortsname wird so zusammengesetzt, wie er zur Zeit des Ereignisses gewesen ist! Er wird nicht so angegeben, wie er heute wäre und es wird nicht ein Kirchenspiel, ein Verwaltungsbezirk, Regierungsbezirk oder ähnliches genutzt!
Die Erklärung hierzu findet sich auf der Seite "Ortsnamen".
             
Zetel          Neuenburg             Varel       
Bezeichnungen der Ortsnamen im Laufe der Jahrhunderte
Bockhorn hat ebenso wie alle anderen Orte Im Laufe der Geschichte viele Ortsangaben bekommen. Daher wird gemäß den Angaben im Geschichtlichem Orts-Verzeichnis GOV für die Orte immer wieder verschiedene Ortsangaben genutzt.
Zum Hauptort Bockhorn gehören heute die Ortschaften Blauhand, Bockhornerfeld, Bredehorn, Ellenserdammersiel, Grabstede, Jührdenerfeld, Kranenkamp, Moorwinkelsdamm, Osterforde, Petersgroden und Steinhausen.
Die Beschreibung unten dient nur für Bockhorn zur Orientierung. Um für jeden Ort mit deren Ortsteilen je nach deren Geschichte eine genaue Ortsangabe zu erhalten, benutze ich eine eigens programmierte Access-Datenbank.
Nach der folgenden Beschreibung liste ich ganz unten den Hauptort auf, wie er in historischer Reihenfolge für meine Datenbank zusammengesetzt wird.

Ortsteile von Bockhorn
Bei den Ortsteilen von Bockhorn muss man zwischen einem Ort und einem Wohnplatz unterscheiden. Einen Wohnplatz (Kursiv dargestellt) wie "Ellenserdamm" oder "Tivoli" wird von mir aufgelistet, wenn explizit zu diesem Wohnplatz Personen zugeordnet wurden. Nach der Ortsangabe "Bockhorn" werden diese Ortsteile mit einem Bindestrich getrennt aufgeführt.

Folgende Untergeordneten Objekte sind in meiner Datenbank enthalten:
Astede, Astederfeld, Blauhand, Bockhornerfeld, Bredehorn, Collstede (gehört ab 1867 zu Neuenburg), Ellenserdamm, Ellenserdammersiel, Grabstede, Grabstederfeld, Hiddels, Jührdenerfeld, Klosterhof Lindern, Klosterhof Grabhorn, Kranenkamp, Moorwinkelsdamm, Osterforde, Steinhausen, Steinhausersiel und Woppenkamp.

Folgende Wohnplätze sind nicht enthalten:
Adelheitsgroden (heute Petersgroden), Eschweg, Goelriehenfeld, Grafenweg, Grüner Wald, Hilgenholt, Im Knick, Klosterhof Bredehorn, Klosterhof Jührden, Kreyenbrok, Kronsburg (gehörte auch zu Zetel), Petershörn, Petersgroden, Tivoli,  Uhlenhof und Weißenmoor.
Eine kleine geschichtliche Abhandlung für Bockhorn:

1220
Der Ortsname Bockhorn findet sich zum ersten Male in einer Urkunde aus dem Jahr 1220 als "Bochorne". Bochorne ist ein zusammengesetzter Name. Das Grundwort ist horna (gebogener Flur). Das heutige Bock leitet sich ursprünglich bom boc, boca, buoca ab und bedeutet Buche.

1423 Papsturkunde
Erstmals wird der Nachbarort Zetel namentlich in einer lateinischen Papsturkunde vom 17. September 1423 erwähnt, nachdem 1420 in Oldenburg und Ostfriesland die Pest ausbrach. Übersetzt stand in diesem Brief "Die Dörfer Dangast, Ellens, Bockhorn, Zetel und Horsten sind infolge der Zeitläufe verlassen, die Äcker seit langem nicht bestellt und durch das Salzwasser verdorben. Die Kirchen stehen leer, ihrere Glocken, Altargeräte, Messbücher und Reliquienschreine beraubt".
1428
Abtretungserklärung des Häuptlings Sibet Papinga

Lange gehörte die Friesische Wehde und damit Bockhorn zu Rüstringen, 1428 überließ der Häuptling von Rüstringen Siebet dem Grafen Dietrich von Oldenburg und dessen Gemahlin Heilwig alle Ansprüche und Gerechtsamkeit dem Kirchspiel Frijade (seine Güter in den Kirchspielen Varel, Bockhorn, Zetel und Horsten).

1486
wurde die Ostwehde wurde nochmals an Ostfriesland verpfändet, (Link zur Urkunde "Vertrag zwischen dem Grafen Gerhard von Oldenburg und den Grafen Enno I., Uko und Edzard I. von Ostfriesland über die Friesische Wehde").

1517
Herzog Heinrich von Braunschweig-Lüneburg und Graf Johann V. von Oldenburg mit dem Grafen Etzard von Ostfriesland schlossen 1517 den sogenannten Zeteler Frieden, wobei auch Bockhorn endgültig zu Oldenburg kam.
1527
Der Oldenburger Graf wechselte zum Protestantismus und damit wurden alle Landeskinder evangelisch.
Eine Liste der Pastoren ist auf der Seite "-> Berufe -> Pastor " mit LINKS zu den jeweiligen Pastoren in der Ahnenliste
1577 - 1667
Amt Varel

Auflösung des Amtes Rastede: Gemeinden Jade und Schweiburg kommen zum Amt Varel. Bis 1933 war das höchste Amt im Oldenburger Land das Amt Varel. Da aber die Gemeinden gleichblieben, wird in diesem Zeitraum folgendes als Ortsangabe genutzt:
Bockhorn, Amt Varel, Grafschaft Oldenburg, Heiliges Römisches Reich
1590 "Bockeren"
Auf einer Karte von 1590 ist "Bockeren" als Ort eingezeichnet (Link: Stadtmuseum Oldenburg)

zwischen 1596 und 1615
Der Ellenser Damm wird gebaut. Er führte quer durch das Watt des Schwarzen Bracks und verband damit das südlich gelegene Oldenburger Land mit dem Jeverland im Norden 2)  Die alte Bundesstraße 69 zwischen Ellens und Blauhand verläuft unmittelbar auf dem alten Deichsockel.
Dabei entstand auch Blauhand mit einer Zollstation an der Grenze zwischen der Grafschaft Oldenburg und der Herrschaft Jever.
Der Ort Blauhand wechselt des Öfteren zwischen Zetel und Bockhorn. Da er heute zu Bockhorn gehört, steht näheres zu Blauhand auf diese Seite.
Grafschaft Oldenburg 1584
Auf einer Karte von 1590 sind Steenhuis und Bockeren als Orte eingezeichnet (Link zur kompletten Karte: Stadtmuseum Oldenburg)

1668 – 1811
Amt Neuenburg
Das Kirchenspiel Zetel und das noch größere Bockhorn bilden das Amt Neuenburg. Auch wenn Neuenburg die kleinste Bevölkerungszahl von den dreien hatte. Ortsangabe für Bockhorn:
Bockhorn, Amt Neuenburg, Grafschaft Oldenburg, Heiliges Römisches Reich

1743 Gründung der ersten Ziegelei in Bockhorn: Reinders/Gollenstede (heute Urwaldstraße) 4)
Dänenkönig Christian VI. genehmigte den Bockhornern Reinders und Gollenstede im Jahr 1743 die Anlegung der ersten Ziegelei auf eigene Kosten.

1700 "Bockerôe"
In einer Karte des Herzogtums Bremen sowie seiner angrenzenden Fürstentümer (u.A. Oldenburg) ist Bockhorn als Bockerôe eingezeichnet (Link Standmuseum Oldenburg)

weiter Karte der Grafschaft Oldenburg zwischen 1740 und 1750  mit "Bokeroe"

1762 Gründung der zweiten Ziegelei in Bockhorn, Hemken/Huchting, ebenfalls Urwaldstraße, etwas weiter nördlich als Gollenstede 4)
ab 1774
Die Grafschaft wird zum Herzogtum Oldenburg:
Bockhorn, Amt Neuenburg, Herzogtum Oldenburg, Heiliges Römisches Reich
vor 1811 Amt Neuenburg
07.08.1806 - 31.01.1808

Ende des alten Reiches
Durch den Reichsdeputationshauptschluss werden die politischen und rechtlichen Grundlagen des alten Reichs (Heiliges Römisches Reich Deutscher Nation) zerstört. Damit endete für das Herzogtum  die Zugehörigkeit zum Kaiserreich Heiligen Römischen Reich am 06.08.1806.
Am 12. November 1806 wurde das Herzogtum, das wegen der guten Beziehungen zu Preußen und dem Verwandtschaftsverhältnis Peters I von Oldenburg zu Russland zunächst nicht zum Rheinbund gehörte, von französischen Truppen besetzt. Aus diesen Gründen war in dieser kurzen Zeit das Herzogtum "Staatenlos" und nach dem letzen Komma wird die Angabe des Staates weggelassen:
Bockhorn, Amt Neuenburg, Herzogtum Oldenburg,


01.02.1808 - 27.02.1811
Amt Neuenburg

Blauhand und Blauhandergroden gehören zeitweilig zum Kirchenspiel Bockhorn. Meine Lagebezeichnungen sind aber kommunal. Daher ist oft Geburtsort "Zetel - Blauhand ..." aber die Taufe wurde in Bockhorn vorgenommen.

Das Herzogtum Oldenburg trat 1808 dem "Rheinbund" bei.
Im Februar 1808 reiste Peter I. (Oldenburg) nach Paris, um sich Napoleon persönlich vorzustellen und schließlich musste er auf dem Erfurter Fürstentag 1808 als letzter deutscher Fürst doch noch dem Rheinbund beitreten. Dieses endete am 27.02.1811 mit dem Start der Oldenburger Franzosenzeit.

Bockhorn, Amt Neuenburg, Herzogtum Oldenburg, Rheinbund
Zu Bockhorn im Amt Neuenburg gehören zu den oben genannten Ortschaften auch Spohle und Seghorn. Blauhand und Blauhandergroden gehörten ab 1811 zur "Marie" Zetel, wurden aber vor 1811 dem Amt Neuenburg, Ort Bockhorn und danach dem Ort Bockhorn, Amt Bockhorn zugeordnet.
Bockhorn - Blauhand, Amt Neuenburg, Herzogtum Oldenburg, Rheinbund
28.02.1811 bis zum 30.09.1814
Besetzung durch Napoleon
1811 wird die Stadt Oldenburg besetzt, Bockhorn ab Sommer 1811 bis zum 30.09.1814.
Am 28. Februar 1811 wurde Oldenburg durch einen Festakt in der Lambertikirche und eine Proklamation, die die Einwohner als französische Bürger ansprach, durch Frankreich in Besitz genommen 6).
Nur in diesem Zeitraum wird folgendes als Ortsangabe genutzt:
Bockhorn, Canton Varel, Arrondissement Oldenburg, Republik Frankreich
Zetel - Blauhand, Canton Varel, Arrondissement Oldenburg, Republik Frankreich
nach 1814
Amt Varel / Unteramt Bockhorn
Als Ergebnis des Wiener Kongresses (18. Sept. 1814 bis 09. Juni 1815), in dem nach der Niederlage Napoleon Bonapartes Europa neu geordnet wurde, wurde Oldenburg zum Großherzogtum erhoben. Es enthielt die zum Amt Varel umgebildete ehemalige Herrschaft Varel des Grafen Bentinck zugesprochen.

Ab dem 01.10.1814 wird folgendes als Ortsangabe genutzt:
Bockhorn, Amt Bockhorn, Großherzogtum Oldenburg, Deutscher Bund
Bockhorn - Blauhand, Amt Bockhorn, Großherzogtum Oldenburg, Deutscher Bund
ab 1824
Neuenburg und Zetel mit der Verwaltung Amt Varel gehören ebenso wie Bockhorn und viele weitere Orte zum "Kreis Neuenburg", Bockhorn behält sein Amt.
Bockhorn, Amt Bockhorn, Großherzogtum Oldenburg, Deutscher Bund

Ziegeleien 4)
1844 Gründung Ziegelei Renken, Grabstede
1847 Handziegelei Gramberg/Kumm/Koopmann, Büppel
1848 Wilhelm/Heinrich Kuhlmann, Kleihörn
1853 Hurling, Grabstede
1854 Berend Kroog, Grabstede, später Uhlhorn
1854 Adolph de Cousser gründet in Bockhorn Ziegelei (später Preußische Ziegelei)
ab 1858
nach Gemeinden
Es gab einige neue Ämter und darin "weltlich-politische Kirchspiele", die später Gemeinden genannt wurden, die mit den weiterhin bestehenden geistlichen Kirchspielen zunächst deckungsgleich waren.

1. Mai 1858: Erhebung der Stadt Varel zur Stadt. I. Klasse und damit Herauslösung aus dem Amtsbezirk Varel. Varel ist unmittelbar der Regierung in Oldenburg unterstellt.
1. Nov. 1858; Bildung des Amtsbezirks Varel (Sitz in Varel). Als Verwaltungsbezirk traten die Gemeinden Zetel und Bockhorn aus dem aufgelöstem Amt Bockhorn zum Amt Varel hinzu.

Da meine "Dreikomma-Regelung" keinen weiteren Platz für die Angabe "Amt Varel" nach den Gemeinden und vor der Bezeichnung Großherzogtum hat, wird nur noch die Gemeinde aufgelistet.
Es wird die Gemeinde Bockhorn genutzt, Neuenburg, Herrenesch, Ruttel, Ruttelerfeld, Vorburg und Neuenburgerfeld sind Ortsteile von Zetel,
Astede, Astederfeld und Collstede sind Ortsteile von Bockhorn

Bockhorn, Amt Varel, Großherzogtum Oldenburg, Deutscher Bund
Bockhorn - Astede, Amt Varel, Großherzogtum Oldenburg, Deutscher Bund

1869 Gründung Ziegelei Suhren/Noordendorp, Steinhausen 4)
Blauhand gehört teilweise zur Gemeinde Bockhorn oder auch zur Gemeinde Zetel. Wurde eine Person in Bockhorn getauft (Kirchenspiel Bockhorn) wird sie auch der Gemeinde Bockhorn zugeordnet.
Bockhorn - Blauhand, Amt Varel, Großherzogtum Oldenburg, Deutscher Bund
oder Taufe im Kirchspiel Zetel
Zetel - Blauhand, Amt Varel, Großherzogtum Oldenburg, Deutscher Bund
Oldenburg trat 1867 dem Norddeutschen Bund bei.
ab 1867
Neuenburg / Ruttel / Astede / Collstede
Neuenburg mit Vorburg und Neuenburgerfeld, dem Zeteler Ortsteil Ruttel / Ruttelerfeld sowie den Bockhorner Ortsteilen Astede, Astederfeld und Collstede werden eine eigene Kommune. Astede und Astederfeld sowie große Waldgebiete mussten an die neu gegründete Gemeinde Neuenburg abgetreten werden und sind somit Neuenburg zugeordnet. Dennoch wurden einige Taufen weiterhin in Bockhorn abgehalten.
Bockhorn wird als Gemeinde genutzt: Ortsangabe:
Bockhorn, Amt Varel, Großherzogtum Oldenburg, Norddeutscher Bund
Neuenburg, Amt Varel, Großherzogtum Oldenburg, Norddeutscher Bund
Zetel, Amt Varel, Großherzogtum Oldenburg, Norddeutscher Bund

1869 August Lauw lässt ersten Ringofen der Friesischen Wehde in Bockhorn errichten 4)
1871 Gründung Ziegelei Michaelsen/später Minshen, Bockhorn 4)
ab 1918
(bis 1933) Freistaat Oldenburg. Am 11. November 1918 dankte der Großherzog ab und entstand der Freistaat Oldenburg
Bockhorn, Amt Varel, Freistaat Oldenburg, Deutsches Reich
1933
Friesische Wehde
Die  Gemeinden Zetel, Bockhorn und Neuenburg wurden zur Großgemeinde „Friesische Wehde“ Zusammengefasst, wobei der Sitz der neuen Gemeinde sich in Bockhorn befand 5).
Auflösung der Ämter und Amtsverbände Jever und Varel: Die Stadtgemeinden I. Klasse Jever und Varel werden Stadtgemeinden II. Klasse. Zusammenschluss der Stadtgemeinden Stadtgemeinden II. Klasse Jever und Varel und der Gemeinden Friesische Wehde, Oestringen, Kniphausen, Minsen, Varel-Land, Wangerland und Wangerooge zum Amt und Amtsverband Friesland
Sitz der Verwaltung ist die Stadtgemeinde II. Klasse Jever.
 
Eingliederung der Gemeinde Jade in das Amt und den Amtsverband Wesermarsch
bis 30.01.1934
Bockhorn, Amt Friesland, Freistaat Oldenburg, Deutsches Reich
ab 30.01.1934
(bis Oktober 1946)
Land Oldenburg
Bockhorn, Amt Friesland, Land Oldenburg, Deutsches Reich
ab 01.11.1946
(bis 1971)
Gründung des Landes Niedersachsen

Bockhorn, Landkreis Friesland, Niedersachsen, Britische Besatzungszone

zwischen 08.1977 und 01.01.1980
Gebietsreform
Kurzfristig gehörten die Gemeinden der Friesischen Wehde zum Landkreis Ammerland.

Durch die am 1. August 1977 in Kraft getretene niedersächsische Kreisreform wurde der Landkreis Friesland aufgelöst. Die Gemeinde Bockhorn wie auch Zetel und die Stadt Varel wurden in den Landkreis Ammerland umgegliedert. Das Jeverland wurde an Wittmund angegliedert.
Bockhorn, Landkreis Ammerland, Niedersachsen, Bundesrepublik Deutschland

Aufgrund verschiedener Verfassungsklagen vor dem Niedersächsischen Staatsgerichtshof in Bückeburg wurde die Kreisreform in Teilen aber als verfassungswidrig festgestellt. Daher wurde Neugliederung zum 01. Januar 1980 zurückgenommen und die Landkreise Ammerland, Friesland und Wittmund wurden in den Grenzen von 1977 wiederhergestellt.

Bockhorn erhält das heutige gelbe Ortsschild

Bockhorn
Gemeinde Bockhorn
Landkreis Friesland
Die Ortsangabe ist seitdem:
Bockhorn, Landkreis Friesland, Niedersachsen, Bundesrepublik Deutschland
Die Ortsbezeichnungen in meiner Datenbank
In vielen Datenbanken werden "Standards" verwendet, die nichts mit der Historie eines Ortes zu tun haben. Ich finde oft "Bockhorn i.O.". Was soll das sein, Bockhorn ist in Ordnung? Ich weiß, es soll "in Oldenburg" heißen, andere wissen das eventuell nicht. Warum werden dann Abkürzungen verwendet, wie zum Beispiel auch "Bockhorn / Bkh., Bockhorn, FRI, NI, D". FRI soll ja Friesland heißen. Der Begriff Friesland in Verwendung als Ortsbezeichnung entstand erst 1933 m Rahmen der Oldenburgischen Verwaltungsreform (Wikipedia). NI soll dann wohl das Land Niedersachsen bedeuten, welches Rückwirkend am 01. November 1946 gegründet wurde (Wikipedia -> Gründung). D = Deutschland, kann man zur Vereinfachung verwenden, historisch waren Gebiete aber mal Dänisch (weit vor den ältesten gefundenen Namen in meiner Datenbank), mal waren sie besetzt durch Frankreich und so weiter. Amerikaner benutzten auch gerne "Germany". Was diese wohl sagen würden, wenn man bei Ihren Verwandten die Ortsbezeichnung "Vereinigte Staaten von Amerika" verwenden würde?
Mancher Datenbank schlägt als Standard-Ort "Bockhorn, Bockhorn, Oldenburg, Oldenburg, Oldenburg, Deutschland" vor. Was soll das um Himmels Willen sein? Eine Bezeichnung wie "Bockhorn, Varel, Oldenburg, Deutschland" kann ich noch nachvollziehen, das Amt Varel war für Bockhorn aber nicht immer zuständig.

Daher liste ich hiermit noch einmal die historischen Ortsnamen nach politischer Verwaltung nach der GOV Seite http://gov.genealogy.net/item/show/BOCORNJO43AJ auf, die sich aus den Begründungen wie oben beschrieben ergeben:

01. Jan. 1577 - 31. Dez. 1667
Bockhorn, Amt Varel, Grafschaft Oldenburg, Heiliges Römisches Reich

01. Jan. 1668 - 31. Dez. 1773
Bockhorn, Amt Neuenburg, Grafschaft Oldenburg, Heiliges Römisches Reich

01. Jan. 1774 - 06. Aug. 1806
Bockhorn, Amt Neuenburg, Herzogtum Oldenburg, Heiliges Römisches Reich

07. Aug. 1806 - 31. Jan. 1808
Bockhorn, Amt Neuenburg, Herzogtum Oldenburg,

01. Feb. 180827. Feb. 1811
Bockhorn, Amt Neuenburg, Herzogtum Oldenburg, Rheinbund

28. Feb. 1811 - 30. Sep. 1814
Bockhorn, Canton Varel, Arrondissement Oldenburg, Republik Frankreich

01. Okt. 1814 - 31. Okt. 1858
Bockhorn, Amt Bockhorn, Großherzogtum Oldenburg, Deutscher Bund

01. Nov. 1858 - 31. Dez. 1866
Bockhorn, Amt Varel, Großherzogtum Oldenburg, Deutscher Bund

01. Jan. 1867 - 31. Dez. 1870
Bockhorn, Amt Varel, Großherzogtum Oldenburg, Norddeutscher Bund

01. Jan. 1871 - 10. Nov. 1918
Bockhorn, Amt Varel, Großherzogtum Oldenburg, Deutsches Reich

11. Nov. 1918 - 14. May 1933
Bockhorn, Amt Varel, Freistaat Oldenburg, Deutsches Reich

15. May 1933 - 29. Jan. 1934
Bockhorn, Amt Friesland, Freistaat Oldenburg, Deutsches Reich

30. Jan. 1934 - 31. Dez. 1938
Bockhorn, Amt Friesland, Land Oldenburg, Deutsches Reich

01. Jan. 1939 - 07. Mai 1945
Bockhorn, Landkreis Friesland, Land Oldenburg, Deutsches Reich

08. Mai 1945 - 31. Okt. 1946
Bockhorn, Landkreis Friesland, Land Oldenburg, Britische Besatzungszone

01. Nov. 1946 - 23. Mai. 1949
Bockhorn, Landkreis Friesland, Niedersachsen, Britische Besatzungszone

24. Mai 1949 - 31. Jul. 1977
Bockhorn, Landkreis Friesland, Niedersachsen, Bundesrepublik Deutschland

01. Aug. 1977 - 31. Dez. 1979
Bockhorn, Landkreis Ammerland, Niedersachsen, Bundesrepublik Deutschland

vom 01. Jan. 1980 bis heute wieder
Bockhorn, Landkreis Friesland, Niedersachsen, Bundesrepublik Deutschland
Einzelnachweise
1) Hermann Haiduck: Die Architektur der mittelalterlichen Kirchen im ostfriesischen Küstenraum . 2. Auflage. Ostfriesische Landschaftliche Verlags- und Vertriebs-GmbH, Aurich 2009, ISBN 978-3-940601-05-6, S. 221 f.

2) Werner Brune (Hrsg.): Wilhelmshavener Heimatlexikon, Band 1–3. Brune, Wilhelmshaven 1986–1987, Band 1, Seite 253
2a) Ellenserdamm und seine Siele: Text Gustav Popken, überarbeitet von Rüdiger Buhl (Bürgerverein Steinhausen e.V.)

3) Karte Typus Frisiae orientalis Copyright Namensnennung-Nicht kommerziell 4.0 International (CC BY-NC 4.0). Rechteinhaber: Institut für Historische Landesforschung der Universität Göttingen

4) NWZ Beitrag "Dampf und Öfen brachten Firmen voran" von Hans Begerow

5) Wikipedia "Friesische Wehde"

weitere Links zu GOV, dem Genealogischen Ortsverzeichnis (Nummern nach Einzelnachweise Zetel)
20) Amt / Landkreis Friesland http://gov.genealogy.net/item/show/adm_133455
21) Kaiserreich Heiliges Römisches Reich http://gov.genealogy.net/item/show/object_217966
24) Staatenbund Norddeutscher Bund http://gov.genealogy.net/item/show/object_264172
25) Bundesstaat Deutsches Reich  http://gov.genealogy.net/item/show/object_190315
26) Besatzungszone des Allierten Kontrollrat "Britische Besatzungszone" http://gov.genealogy.net/item/show/object_387877
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